CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)
Gösta Berlings Saga - Detta har hänt
(53:11, Transubstans Records, 2009)
Und gleich noch mal progressiver Stoff von Transubstans Records, doch in diesem Falle aus der schwedischen Heimat. Gewisse Parallelität der Dinge: auch Gösta Berlings Saga konnten mit ihrem letzten Werk "Tid är ljud" eine bemerkenswerte Duftmarke hinterlassen und der hier vorliegende Nachfolger "Detta har hänt" (sofern das Internet nicht lügt in der Übersetzung: "Dieses hat sich ereignet") setzt noch einen drauf. Die rein instrumental agierende Combo holte sich als Unterstützung nicht nur Änglagård Keyboarder Mattias Olsson mit an Bord, sondern musikalisch hat man die bereits vom Debüt bekannte überaus interessante Mixtur noch weiter verfeinert. Als durchaus angemessene Vergleiche werden von der Plattenfirma King Crimson und Magma angeführt, wobei deren Einflüsse immer nur in einige Passagen zu hören sind und man keineswegs von Plagiat sprechen kann. Ansonsten probiert die Band alles zwischen minimalistischen Steigerungen, dissonanter Härte und düsterem, skandinavischem Einschlag aus. Dabei tappt man keineswegs nur in die nordeuropäische MM Falle (=Melancholie & Mellotron), sondern vor allem überzeugt die kraftvolle, farbenfrohe Art, mit der Gösta Berlings Saga ihre Stücke gekonnt zum Schwingen bringen und vor allem den stets bohrenden Groove vorantreiben. Keines der 8 Stücke klingt stilistisch komplett ähnlich, aber dennoch entsteht kein wirres Stil Patchwork. Klingt unlogisch? Sicherlich, aber wenn man sich das Album anhört, dann werden diese Worte mit Taten unterfüttert. "Detta har hänt": Druckvoll-komplexer Progressiver Rock ohne Schubladendenken kunstvoll in Szene gesetzt. So was macht einfach richtig Laune.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009