CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)

Days Before Tomorrow - The sky is falling
(61:56, Privatpressung, 2009)

So kann eigentlich nur eine amerikanische Band klingen. Das ist jetzt weder überheblich noch abwertend gemeint, aber diese verspielte Lockerheit, der Hang zu prachtvollen Vokalarrangements und griffigen Melodien, die Verbindung aus Melodic Rock / AOR mit leichtem sinfonisch-progressiven Einschlag, so etwas kommt in dieser Art bzw. Perfektion eben hauptsächlich aus dem Land auf der anderen Seite des großen Teiches. Days Before Tomorrow stammen aus dem Staat New Jersey an der amerikanischen Ostküste, dennoch beinhaltet ihr Sound in gewisser Weise die Weitläufigkeit des Westens der U.S.A. Alles ist zugeschnitten auf raumgreifende Melodien, die sofort ins Ohr gehen, eingepackt in flauschig-wuchtige Breitwand Power. Bereits beim ersten Hördurchgang meint man das Album zu kennen, aber irgendwie hat diese Mixtur aus hohem Wiederkennungswert und produktionstechnischem Bombast durchaus einen gewissen Sympathiewert. Denn während die Kollegen aus dem Melodic Rock / AOR Bereich oftmals zu glatt und durchkalkuliert wirken, ist bei Days Before Tomorrow durchaus Raum für kleinere instrumentale Ausschmückungen, moderate Härte und kleinere Brüche, die eben nicht nach Einheitsware vom Reißbrett klingen. Selbstverständlich ist "The sky is falling" meilenweit davon entfernt, als reinrassiges Progressive Rock Album durchzugehen, wer jedoch Melodic Rock mit einem anspruchsvollen Touch bevorzugt, kann hier auf ein überaus gefälliges und hörenswertes Album stoßen.

Kristian Selm



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