CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)

The Butterfly Effect - Final conversation of kings
(42:22, Superball Music, 2009)

In ihrer australischen Heimat haben sich The Butterfly Effect über die letzten Jahre bereits einige Fans im Underground erspielt und vor Ort mehrere Alben veröffentlicht. Nun versucht man mit dem aktuellen Werk "Final conversation of kings", ebenfalls in Europa durchzustarten. Nachdem man zuerst mehr im Bereich Grunge und Nu Metal startete, geht es mittlerweile mehr Richtung epischen, atmosphärischen Alternative / Art Rock. Doch vor allem setzt man auf gute, catchige Melodien, die sofort ins Ohr gehen. Trotz einer Länge von knapp über 7 Minuten zeichnet bereits der Album Opener "Worlds on fire" vor, wohin die Reise im weiteren Verlauf des Albums geht. Ausufernde, epische Fragmente, geschickte Wechsel aus ruhigen und wuchtigen Passagen, verfeinert durch etwas Trompete, sowie harte Riffs. Dies ist schlussendlich alles in wundervollste, packende Melodien verpackt. Natürlich ist nach solch einem verheißungsvollen Start die Messlatte sehr hoch gelegt und das Quartett aus Queenslands gibt sich redlich Mühe, die eigene Vorlage auf gleichem Niveau zu halten. Dies funktioniert über weite Strecken wirklich gut. Mit leichter Melancholie und dem nötigen Schuss Wucht im energetischen Gitarrenrock setzen die Jungs von der australischen Ostküste vor allem auf das gehörige Maß an Zugänglichkeit, die jedoch niemals platt oder zu vorausschaubar wirkt, mit kleineren Abstrichen bei den mehr radiotauglichen Nummern wie z.B. "Window and the watcher". Doch dazwischen befreit sich die Band aus allzu kommerziellen Gefilden und rockt handwerklich gekonnt los, auch wenn man im Verlauf des Album etwas von der Anfangsenergie und der inneren Abwechslung verliert. Mal schauen, wie sich die Band in der schönen, alten Welt behauptet.

Kristian Selm



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