CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)
Blank Manuskript - Tales from an island
(43:46, Privatpressung, 2009)
Blank Manuskript ist ein österreichisches Quartett, das mit den Geschichten einer Insel nun ihr Debüt vorlegt. Im Untertitel wird auch noch spezifiziert, um welche Insel es gehen soll: "Impressions from Rapa Nui". Die Osterinseln also. Es geht im Intro gleich mal New Age-mäßig los mit Vogelgezwitscher und anschließendem Getrommel. Es folgt gesprochener englischer Text eines Erzählers, was bedingt durch die begleitende Orgel ein wenig an "Weißes Gold" (Stern Combo Meißen), "The White Ladies" (Trace) oder gar Eloy erinnert. Doch das Erzähler-Strickmuster zieht sich nicht durch das ganze Album, sondern war lediglich als Intro gedacht und wird nur noch einmal während des längsten Stücks des Albums eingestreut. Ansonsten klingt es für mich irgendwie typisch deutsch, leicht krautig, insgesamt auch ein wenig unauffällig. Grob im Symphonik-Rock Bereich anzusiedeln, allerdings mit eher niedrigem Bombast-Faktor versehen. Die Songs von Keyboarder Dominik Wallner, der sich im Wesentlichen auf den Einsatz von Orgel und Piano beschränkt, sind durchaus nett anzuhören. Die restlichen Bandmitglieder an Bass, Gitarre und Schlagzeug liefern ebenfalls ordentliche, wenngleich auch nicht sonderlich prägnante Arbeit ab. Gastmusiker / innen tragen noch einige zusätzliche schöne Parts an Flöte und Saxophon bei. So gehört beispielsweise das Föten-dominierte "After the war, part 1" zu den Highlights des Albums. Der darauffolgende Titel wiederum erinnert ein wenig an RPWL. Ein anderer Name, der mir angesichts der Musik und der Tatsache, dass es sich um Salzburger handelt, in den Sinn kommt: The Exhibition. Und siehe da - kein Wunder: die Kontaktadresse von Exhibition und Bassist / Produzent von Blank Manuskript sind identisch: Alfons Wohlmuth. Da haben wir also tatsächlich einen direkten Bezug. Nicht essentiell, was die Salzburger hier abliefern, aber immerhin nett gemacht und durchaus geeignet, dem Fan der symphonischen Töne gefallen zu können. Über die Schreibweise des Bandnamens denke ich gerade noch kurz nach. Ist das Österreichisch? Korrektes Englisch doch wohl eher nicht, oder liege ich da gerade komplett falsch?
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2009