CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)

The Archangel - Akallabeth
(66:29, Privatpressung, 2009)

Der ehemalige The Watch Keyboarder Gabriele Manzini hat nach mehrjähriger Arbeit sein eigenes Projekt namens The Archangel auf die Beine gestellt. Augenscheinlich sind die Keyboards vom 70er Progressive Rock beeinflusst - ELP lassen hin und wieder grüssen - ansonsten scheint der Italiener aber in erster Linie ein Faible für den Hard Rock der Vergangenheit zu hegen. Als passende stimmliche Ergänzung seiner Ideen konnte er u.a. Damian Wilson und Ted Leonard (Enchant) gewinnen, die aber letztendlich nicht darüber hinwegtäuschen können, dass hier kompositorisch eher solides Mittelmaß vorliegt. Zudem sorgt die wacker schmetternde Gastchanteuse Elayne für sofortiges Ausschalten der eigenen Hörnerven. Instrumental getragen von einem sinfonischen Korsett, wird auch schon mal gerne Bombast und ausufernder Rock aufgefahren, während konzeptionell inhaltlich mal wieder Herr Tolkien mit seinem "Silmarillion" herhalten musste. Trotzdem fehlt es dem Material vor allem am finalen Schliff bzw. Kick, da einfach zu wenig Überraschendes geboten wird bzw. die Songs zwar gut ins Ohr gehen, aber leider nur schwerlich auf Dauer überzeugen können. So bleibt "Akallabeth" letztendlich mit dem Makel behaftet, lediglich als ein ordentlicher Versuch in die musikalische Historie von Signore Gabriele Manzini einzugehen.

Kristian Selm



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