CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)
Ra - Rising
(60:27, Cyclops, 2009)
Was ist denn bloß bei Cyclops los? Sicherlich steht dieses Label hauptsächlich für sinfonische Musik bzw. Neo Prog auf ordentlichem Niveau, mit immer wieder ein paar beachtenswerten Ausreißern nach oben. Doch nach dem Totalausfall der bereits vorhin besprochenen Mother Black Cap, wird gleich ein weiteres, halbgares Album der Band Ra hinterher gelegt. Da hilft es auch nichts als Entschuldigung, dass man dieses Album extra billig auf den Markt bringt, um dem Käufer eine kostengünstige Chance zu bieten, die Herren aus Großbritannien kennenzulernen. Hier klingt einiges im Rhythmus und aus den Tasten schwerlich ertragbar, viel zu billig aus der Steckdose programmiert und zusammengeschustert. Und das auch noch, obwohl hier z.B. angeblich ein echter Schlagzeuger die Stöcke schwingt. Die Strukturen der einzelnen Kompositionen sind leider recht durchsichtig gestaltet und langweilen bereits beim ersten, zum Teil bereits beim zweiten Anhören. Das klingt zu unausgereift und nicht komplett zu Ende gedacht, mehr wie ein Demo, aus dem man sicherlich noch mehr machen könnte. Selbst ein paar schräge Töne bzw. komplexere Parts können den rein instrumentalen Neo / Retro Prog nur ganz schwerlich auf Trab bringen. Okay, hin und wieder entstehen noch ein paar nette Passagen, aber das ist insgesamt einfach zu wenig. Leider nochmals ein Album, das es recht schwer haben wird, außerhalb des Bekanntenkreises der Musiker seine Hörer zu erreichen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009