CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)

Profuna Ocean - Watching the closing sky
(37:04, Farr Records, 2009)

Der Eröffnungstrack "Changing legacy" dieser gerade mal 37 Minuten langen Debüt-CD erinnert mich doch sehr stark an Porcupine Tree. Die gesamte Darbietung dieser sieben Minuten mit ihren atmosphärischen Soundbögen, rhythmischen Rockattacken und einer Stimmenähnlichkeit zu Steven Wilson lassen unsere Nachbarn aus den Niederlanden schon fast als einen Klon erscheinen. In den folgenden drei Kompositionen zeigen sie dann ein breiteres Klangspektrum, das zwar hauptsächlich im New Artrock angesiedelt ist, aber auch psychedelische und neoprogressive Elemente aufgreift. Melancholisch-atmosphärische Stimmungen wechseln sich immer mal wieder mit eruptiven Soundattacken ab, so dass für Abwechslung gesorgt wird. Die Keyboards sind für die sphärischen Klangwolken verantwortlich, während das Gitarrenspiel ebenfalls von feinfühlig-melodiös bis zu treibend-rockig ertönt. Der gefühlvoll-melancholische Gesang von Gitarrist Raoul Potters passt gut zur Musik. Der 14minütige Longtrack "S.C.I.T.S." zeigt abschließend auf eine ansprechende Art und Weise den vorher beschriebenen Stimmungs- und Stilmix, wobei auch floydsche Keyboardanleihen zu hören sind. Insgesamt ist "Watching the closing time" eine ganz nette Scheibe, wo auch die Melodien haften bleiben. Allerdings fehlt mir dann doch der letzte Kick, um so etwas wie Begeisterung aufkommen zu lassen. Soundfiles gibt's bei MySpace oder auf der Homepage.

Wolfram Ehrhardt



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