CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)

Pantommind - Lunasense
(52:10, Spectastral Records, 2009)

Das instrumentelle Intro, für das jemand sehr aufmerksam beim Petrucci-Theater zugeschaut und -gehört haben muss, gehört ganz eindeutig in dieses Medium. Bei einigen der folgenden Nummern dieser interessanten, aus Bulgarien stammenden Formation ist dies weniger zwingend. Denn schon durch die Stimme ihres (starken) Sängers Tony Ivan wird man die Assoziation Ronnie James Dio bzw. Tony Martin bzw. Astral Doors nicht mehr los. Doch um solche Vergleiche auch nur erwecken zu können, würden viele Sänger vermutlich ein rundes Dutzend Großmütterlein auf eBay versteigern. Für Pantommind geht die Rechnung jedenfalls auf: Tracks wie "Wolf" oder "Blank" begeistern schlicht durch strahlende Sangesleistung, sahnige Hooklines, relativ komplexen Aufbau und hörenswerte Tapping-Rallyes der Gitarristen Peter Vichew und Pete Christ. Immer etwas bombastisch, zugegeben, bisweilen auch kitschig ("Sandglass") oder klischeehaft (die Mondscheinballade "Transmission Pt. 2", doch in Summe eine höchst angenehme "Osterweiterung" der Progressiven Union.

Klaus Reckert



© Progressive Newsletter 2009