CD Kritik Progressive Newsletter Nr.65 (05/2009)
Maze Of Time - Lullaby for heroes
(64:23, Art Performance Productions, 2008)
Metallische Härte im Neo- oder RetroProg ist zur Zeit ja mächtig angesagt! Maze of Time aus Stockholm halten sich auf ihrem zweiten Album ebenfalls an die neue, viel versprechende Rezeptur, und geben ihren Songs einen zusätzlichen Knalleffekt. Dennoch bewegen sich die acht Stücke mehr im melodischen als im dynamischen Bereich, die ganz große Wucht bleibt also aus. Alles ist gut komponiert und handwerklich gekonnt umgesetzt, die Stimme des neuen Sängers Jesper Landén fügt sich ebenfalls fein ins Ganze ein, so dass ein kultiviertes Ganzes entstanden ist. Aber andererseits fehlen die echten Höhepunkte, über weite Strecken klingt es reichlich spannungsarm nach den ewig wiederkehrenden Themen des Progs, da sich nichts ins Unüberschaubare hinaus wagt und manches in übertriebener Harmoniesucht zu ertrinken droht. Das beste Stück ("Do Androids?"): ein durchweg schwungvoller sowie kraftvoll zupackender Prog-Song mit genau der richtigen Dosis an atmosphärischen, komplexen und härteren Passagen - in diese Richtung sollten die Schweden künftig weitergehen.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2009