CD Kritik Progressive Newsletter Nr.65 (05/2009)
Alien Nature + TMA - Medusa
(76:42, Syngate, 2009)
Klären wir zunächst einmal den Namen auf. Es handelt sich hier um ein Duo, bestehend aus Wolfgang Barkowski, der sich auch Alien Nature nennt und unter diesem Namen schon auf einige Veröffentlichungen zurückblicken kann, sowie Torsten M. Abel, der sich das nachvollziehbare Kürzel T M A zugelegt hat. Beide bedienen ein Arsenal an Synthesizern und erweisen sich als recht einfallsreich, was das Erzeugen von Soundcollagen betrifft. "Medusa" enthält insgesamt neun Titel, die Spielzeiten schwanken zwischen 3 und 16 Minuten, wobei es sich beim Longtrack um den Titelsong handelt. Bei den beiden Soundkünstlern hört man zwar gelegentliche Einflüsse der Berliner Schule heraus, auch melodiöse Parts sind durchaus vorhanden. Doch - wesentlich ausgeprägter als bei den anderen in diesem Heft besprochenen Elektronikalben - geht es hier nicht zuletzt um stimmungsvolle Atmosphären, die durch behutsamen Aufbau von Soundcollagen, Sequenzen und sphärischen Klängen entstehen. Das 12-minütige "Backyards" zeigt beispielhaft, wie dies bei diesem Duo funktioniert - ein sehr gelungener Titel! "Medusa" ist sicherlich kein Easy Listening Elektronikalbum, vielmehr sollte ein potenzieller Interessent sich auch auf etwas experimentellere Parts einlassen können, ohne dass dabei jedoch befürchtet werden muss, dass der Melodieanteil völlig aus den Augen verloren wird. Insgesamt ist das Album jedoch vielleicht ein bisschen zu lang geraten.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2009