CD Kritik Progressive Newsletter Nr.65 (05/2009)
Escherbach - Cycles
(40:57, Escherbach Recordings, 2009)
Wenn man als vergleichbare Bands auf der CDBaby Seite eine Mischung aus Rush, Umphrey's McGee und Mono herbeizitiert, dann klingt das erst einmal gar nicht so uninteressant. So ist der erste Höreindruck von "Cycles" durchaus wohlwollend bis begeisternd, denn das Trio aus dem Staat Indiana weiß recht gut Gitarre, Bass und Schlagzeug zu einem interessanten und vielschichtigen Klangerlebnis zu verbinden. Trotzdem man sich mehr als reine Instrumental Formation sieht und über weite Strecken komplett auf Gesang verzichtet, so sind dennoch einige kurze, aber keineswegs im Gedächtnis bleibende und eher verzichtbare Sprachfetzen zu vernehmen. Aus der Verbindung Post, Jam und Progressive Rock holte man sich eine Mischung aus komplexer, leicht vertrackter Instrumentalarbeit, einem ordentlichen Groove und atmosphärischen Passagen heraus. Bereits im Frühjahr 2007 aufgenommen, aber erst jetzt veröffentlicht, findet man vielerlei Zutaten, die recht harmonisch und flüssig ineinander verwoben wurden. In erster Linie rocken Escherbach recht ordentlich, fügen hin und wieder Samples oder ungewöhnliche Instrumente wie Didgeridoo ein, wagen aber ebenso immer wieder verzwirbelte Sprünge, ohne sich in technischer Selbstverliebtheit zu verlieren. Bisweilen sind der Band einige formidable Wendungen und griffige Ideen gelungen, gelegentlich vermisst man aber noch eine durchgängige Konstante, die dieses Album zusammenhält. Auch hier gilt einmal mehr: ein guter bzw. mehr als ordentlicher Start ist gelungen, es bleibt jedoch die berechtigte Hoffnung, dass hier zukünftig noch mehr kommen mag.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009