CD Kritik Progressive Newsletter Nr.65 (05/2009)
Seven That Spells - Black Om rising
(39:59, Beta Lactam Ring Records, 2008)
Lässt man die Saiten krachen und begeisternd sphärisch die Elektronen bzw. das Saxophon blubbern, dann ist es nicht weit bis in den Space Rock Himmel, wie man aus dem Hause Hawkwind bzw. Nik Turner kennt. Seven That Spells kommen aus der kroatischen Hauptstadt Zagreb und sind bei ihrem rund 40-minütigen m Flug durch die psychedelischen Sphären und rockig überdrehte Alternative / Space Rock Sphären auf dem besten Weg, die unendlichen Weiten des groovenden Kosmos zu erweitern. Es ist recht unerheblich, dass sich die Band vom Balkan fast ausschließlich auf Klänge und Stilistiken beruft, die man bereits seit den späten 60ern bzw. frühen 70ern kennt. Nie entsteht hier der Eindruck, dass man sich lediglich als leidlicher Aufbereiter alter Klänge versteht, Seven That Spell sprühen nur so vor mitreißender Energie und brachial-krachender Spielfreude, dass es nur wenige Takte benötigt, um von ihrem musikalischen Zeitstrudel eingezogen zu werden. Das kroatische Freak-Quartett (Bass, Saxophon, Schlagzeug, Gitarre / Synthesizer) sorgt mit sich stets überschlagendem Tempo, radikaler Power und überbordendem Spielwitz für instrumentale Monsterjams. Man merkt der Band weiterhin an, dass man sich gerade in letzter Zeit immer mehr von der kreativen Kraft der japanischen Acid Mothers Temple hat beeinflussen lassen und ebenso mit dessen Mastermind Kawabata Makoto zusammenarbeitete. Die Band scheint mit ihrem zuweilen mächtig auftürmenden, aber immer strukturiert wirkenden Krach, nahe am Rande des Wahnsinns und ekstatischer Intensität zu wandern. Raum für Ruhe bleibt nur wenig. Mit spacigen Saxophonattacken, flirrenden Gitarrenläufen oder pumpendem Bass und sich überschlagender Energie verstehen es Seven That Spells, ihre überschäumende Kreativität in mitreißende Klänge abzubilden.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009