CD Kritik Progressive Newsletter Nr.65 (05/2009)
Seven Day Hunt - File this dream
(69:14, Festival Music, 2008)
Seven Day Hunt kommen aus dem Neo Prog-Land Nummer 1: Holland. Einst firmierten sie erfolgreich unter dem Namen Edgon Heath. Han Uil (lead voc), Jaap Mulder (p, key), Aldo Adema (g) und Erik Koning (dr) sowie, als Gast gelistet, Marcel Copini (b) und Chanteuse Carola Magermans (back voc) haben gut getan, dem Neuanfang einen neuen - und markanten - Namen zu geben. Seven Day Hunt sind nicht Edgon Heath. Die Songs schwelgen in lyrischer Melancholie und symphonischem Bombast. Ausgedehnte Gitarrensoli schmücken weite Strecken der harmonisch vielschichtigen und schöngeistigen Instrumentalpassagen. Pendragon sind nicht weit, die Flower Kings haben sich in die Gene einiger der Bandkompositionen geschrieben. Die Jungs sind erfahrene Profis, wissen ihre Songs eindrucksvoll klingen zu lassen, haben eine Fülle guter Ideen in die Arrangements gebaut und trotz der gewissen stilistischen Enge viel Abwechslung geschaffen. Das Album läuft gut durch und ist sehr unterhaltsam. Trotz härterer Songparts rockt es nicht, nichts zum Mähneschütteln auf der CD. Seven Day Hunt spielen schöngeistigen Neo Prog. Der Name "Neo Prog" ist bezeichnend, "Rock" kommt darin nicht vor. Für Genrefreunde ist "File this dream" unbedingt zu empfehlen. Die 9 Songs und 69 Minuten sind kein Stück langweilig, haben vitalen Groove und in aller epischen Weite doch wohl ausgefüllte Kompaktheit. Nicht nur technisch perfekt, auch emotional optimal ausgewogen. Beschwingt, mitreißend, dynamisch. Und es hat tolle Gitarrensoli!
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2009