CD Kritik Progressive Newsletter Nr.65 (05/2009)

Robert Schroeder - Taste it
(71:59, Syngate, 2009)

Nach den unzähligen Pseudonymen muss man jetzt doch gleich mal lobend erwähnen, dass endlich jemand unter seinem eigenen Namen auftritt. Und das mittlerweile auf seinem 17. Soloalbum! Die Rede ist von Robert Schroeder, dem Aachener Soundspezialisten, der in den letzten Jahren ja recht emsig unterwegs war, wie die vielen Veröffentlichungen auf dem Spheric Label eindeutig belegen. Nach dem letzten, sehr gitarrenlastigen Album geht es jetzt wieder sehr sphärisch zu, und er hat hier wieder alles im Alleingang eingespielt. Die Musik ist auf Keyboardarbeit fixierte, bei der Schroeder aber ebenso viel Wert auf die rhythmische Begleitung und glasklare Sounds setzt. Alles spielt sich im 6- bis 9-Minuten Bereich ab, die Palette reicht von Berliner Schule über Ambient und Lounge bis Chill Out. Wie man es von Schroeder bereits kennt, wird wieder viel positive Stimmung verbreitet, Urlaubsfeeling stellt sich ein, groovige Parts lockern das Album auf. Man mag das zwar bisweilen auch Easy Listening Elektronik nennen, aber gut gemacht ist das auf jeden Fall. Und über die Klangqualität braucht man bei Schroeder grundsätzlich nicht zu streiten, die ist hervorragend. Mein Favorit auf diesem Album: "A sensitive touch". Allerdings fehlen mir die Überraschungsmomente, man kennt diesen Prototyp Schroederscher Musik mittlerweile. Trotzdem: Fans der letzten Schroeder-Veröffentlichungen werden auch dieses Album mögen.

Jürgen Meurer



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