CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Mosaik - Stille Nacht
(59:54, Privatpressung, 2008)

Keine Angst, es ist noch nicht ganz wieder so weit mit Brian Setzer verswingt Rudolph Rotnase und Onkel Tom singt die schönsten Weihnachtspunschlieder. Bei dieser gar nicht so stillen Nacht handelt es sich viel mehr um den Zweitling der musivischen Rocker aus dem Chiemgau. Nachdem schon "Schicksal" mit Tracks wie "Trübsal" keine solche hinterlassen hatte, haben die Bazis aus Obing ihre Rezeptur in den vergangenen Jahren verfeinert. Immer noch klingt das fast ausschließlich in deutscher Zunge vorgetragene Material bis auf die bodenständige Instrumentierung für den Rezensenten recht häufig nach dem guten alten sog. Mittelarterrock. Also einer ordentlichen Abfüllung des Stoffes, aus dem auch Schandmaul, In Extremo, Subsally, Corvus C., Saltatio M. & Co. gemacht sind, allerdings transponiert auf Schlagzeug, Bass, zwei Gesangs- und zwei - gelegentlich in parallel gespielten Läufen erklingenden - Gitarrenstimmen. Andere im Info aufgeführten Zutaten wie Progressive (wo?) oder gar Thrash Metal (noch am ehesten die Mittelteile von "König" und "Unreal") fallen da eher in die Kategorie Spurenelemente. Schadet aber nichts, denn so kann man sich am bodenständigen, gut gemachten Sound der Band ebenso erfreuen, wie an den meist Interesse weckenden Texten. Anspiel- und Durchlese-Tipps: Das Titelstück zum Thema Angst besiegen und als einzig englisch gesungenes Lied "Unreal", das sogar mit Growls aufwarten kann. Liebenswürdiges aus süddeutschen Landen.

Klaus Reckert



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