CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)
Magenta - Live at the Point 2007
(61:34 + 44:24, Tigermoth Records, 2008)
Sind sie eine Institution? Jedenfalls haben sie einen Namen. Magenta, eines der diversen Rob Reed Projekte, mittlerweile das Zentrum seines umfassenden Schaffens, legen 2008 ein 2CD Livewerk auf, das die Fangemeinde vermutlich beeindrucken wird. Die symphonischen Melodic Rocker haben ihre Songs gut sortiert. Auf CD1 sind eingängige Popsongs zu hören, auf CD2 die Longtracks. Rob Reed (keys), Christina Booth (voc), Dan Fry (b), Chris Fry (g), Martin Rosser (g) und Alan Mason Jones (dr) wissen sehr wohl, die bombastischen Tracks wohl gelingen zu lassen. Liedhafte Gesangsparts mit der lieblichen und bisweilen schlagerhaften (nicht nur, aber vor allem in "Towers of hope") Sangesstimme von Frontfrau Christina Booth brechen in dezent komplexe Instrumentalflächen aus, die die Band ganz fordern. Rob Reed nutzt einige schöne, ansprechende Sounds, die den einzelnen Songs ihre typischen Merkmale geben. CD2 hat die progressiven Songs der Band drauf. Die beiden viertelstündigen "Man the machine" und "Genetesis / The warning" geraten zwischen den schlichten Vokalparts in symphonische Untiefen, die umfassend ausgeschürft werden. Fabelhafte Soli sind zu hören, aufwendige Keyboardpartien, ausgefeiltes Zusammenspiel. Und dennoch kommen die instrumentalen Passagen meines Erachtens in der Fülle der ausgedehnten Gesangsparts zu kurz. Die Aufnahmen sind sauber und rein produziert. Jede Harmonie steht. Vermutlich haben Overdubs durch Keyboards, Bass-Pedals und Gitarren einige Klangfülle gebracht. Das bleibt anzunehmen, weil der Klang einfach zu perfekt, zu rund ist.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2009