CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Anyone's Daughter - Piktors Verwandlungen
(63:36, Tempus Fugit, 1977/78)

Bis heute ist "Piktors Verwandlungen", die Vertonung eines Märchens bzw. Kurzgeschichte von Hermann Hesse, das erfolgreichste Anyone's Daughter Album. Und das, obwohl die damalige Plattenfirma dieses Werk gar nicht veröffentlichen wollte. Ein knapp 40-minütiges Konzeptstück passte anno 1981 in Zeiten von NDW und New Wave so gar nicht in das Schema der Plattenbosse. Doch die Band wusste es glücklicherweise besser, da sich "Piktors Verwandlungen" zum zentralen Werk der Band entwickelt hatte und bereits vor der LP Veröffentlichung mehr als 250 mal erfolgreich live aufgeführt worden war. Logischerweise wurde deshalb auch der Tonträger zu einem großen Erfolg. Die erste, längst vergriffenen CD Auflage erschien bereits 1993, im Rahmen von Herman Hesses 125ten Geburtstag erschien 2001 eine weitere Neuauflage mit verändertem Artwork, doch erst die jetzige Digitalauflage würdigt dieses Werk als definitive Wiederveröffentlichung. Neben dem ursprünglichen Konzertmitschnitt aus Heidenheim, der wirklich komplett live und ohne jegliche Nachbearbeitung die Magie dieses lyrischen, traumhaften Sinfonikwerks einfängt, wurde zudem eine rund 27-minütige Demoaufnahme aus Ende der 70er dazugepackt, die schön erkennen lässt, wie sich das Werk über die Jahre zu seiner endgültigen Version weiterentwickelte. Ausführliche Linernotes, sowie in der Erstauflage ein Pappschuber und Poster runden dieses Package absolut perfekt ab. Zweifelsohne eines der absoluten Highlights des deutsch-sprachigen, sinfonischen Progressive Rocks.

Kristian Selm



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