CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Lunatic Soul - Lunatic Soul
(46:55, Snapper Music, 2008)

Kein typisches Bassisten-Soloalbum, gottlob. Der erste Alleingang von Mariusz Duda, Sänger und Basser der polnischen Progrock-Institution Riverside, spricht vielmehr direkt mit geschmackvollen, der Weltmusik verpflichteten Sphärensounds an. Rabih Abou-Khalil meets Osibisa meets Sweet Smoke, könnte man sagen. Während das Album-Intro "Prebirth" und "The New Beginning" sich noch mit zarter Zurückhaltung in Bewusstsein und Lustzentrum des Hörers vortasten, könnte man zu Beginn "Out On A Limb" wohl zum ersten Mal auch auf Riverside oder vielleicht auch frühe Porcupine Tree tippen. Allerdings auch nur, bis hier die Oud oder Saz oder ein ähnliches aus dem arabischen Raum stammendes Seiteninstrument einzusetzen beginnt und uns wie auf einem fliegenden Teppich wieder durch Tausendundeine Nacht expediert. An dieser durchgängig hörenswerten, konzeptionell übrigens mit dem unvergänglichen Thema Tod befassten Expedition haben u.a. Michal Lapaj (Riverside), Wawrzyniec Dramowicz (Indukti) und Maciej Meller (Quidam) mitgewirkt.

Klaus Reckert



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