CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)
Hello Madness - Light and life after dusk
(42:49,Note Garden Records, 2008)
Alejandro Millán machte sich vor allem als Mitglied vom ursprünglich von Arjen Lucassen ins Leben gerufenen Bandprojekt Stream Of Passion einen Namen. Doch zuvor spielte der gebürtige Mexikaner bereits bei Elfonía und Unwritten Pages, während er bei Hello Madness nun ganz alleine die Fäden in der Hand hält. Auch wenn Alejandro Millán "hauptberuflich" Keyboarder ist, so ist "Light and life after dusk" keineswegs ein typischen Tastenalbum, sondern er setzt sich vor allem als versierter Songschreiber von atmosphärischen, melancholischen Pop / Rocksongs in Szene, die komplett ohne Gitarre auskommen. So bestimmen vor allem Pianoläufe und sachte Keyboarduntermalung die Songs, die in erster Linie von seinen wunderschönen Melodien und hymnischen, ausladenden Momenten leben. Zusammen mit der versierten Rhythmustruppe Pablo Gonzáles Sarre und Enrique González (u.a. Dave Weckl, Mitglied in der Band des mexikanischen Popstars Aleks Syntek) wird in 11 Songs anspruchsvolle, unpeinliche Pop / Rockmusik der besseren Sorte geboten, die mit ihrem Pathos und wuchtigem Einschlag mehrfach den Schlenker zur bombastischen Sinfonik wagt. Als Ausgleich dienen zurückhaltend akustische Einfälle, während auch ein gewisser Progfaktor nicht von der Hand zu weisen ist. Ein Konsensalbum für eine breitere Hörerschaft, welches gänzlich auf anbiedernde Peinlichkeiten verzichtet und gerade durch seine melancholische Schlagseite einen verträumten, aber keineswegs zu traurigen Charakter ausströmt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009