CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Haze - Stoat & bottle
(77:21, Cyclops, 1987)

Haze wurden bereits Ende der 70er gegründet, sie schwammen mit einigen Veröffentlichungen in den 80ern auf der Neo Prog Welle mit, der durchschlagende Erfolg bzw. ein größerer Bekanntheitsgrad wollte sich jedoch bei ihnen nicht einstellen. So trennte man sich schließlich nach einem offiziellen Abschiedsgig im Jahr 1988, um sich jedoch in größeren Abständen, für gelegentliche, spezielle Auftritte, wie z.B. zum 30-jährigen Bandjubiläum in diesem Jahr, gelegentlich zusammenzutun. Als letztes Album aus der Reihe der Wiederveröffentlichungen des Haze Backkatalogs wurde bei Cyclops Ende September das um diverse Bonustracks ergänzte 87er Werk "Stoat & bottle" aufgelegt. Auch wenn man das Werk leidlich remasterte, so lassen sich die soundtechnischen Defizite nur schwerlich kaschieren. Bei "Stoat & bottle" dominieren neben einem dünnen Gesamtsound vor allem einige typische 80er Jahre Verfehlungen wie z.B. steril-elektronisches Schlagzeug und eigenartige, damals aber übliche Keyboardsounds. Hinzu kommen auch diverse wavige Einflüsse, was dem Album einen ganz eigenen, etwas altbacken wirkenden 80s Charakter verleiht. Doch schaut man etwas tiefer unter der Oberfläche, so haben die eher kürzeren Songs durchaus ihren eigenen Charme. Gerade die Verbindung aus Neo Prog und New Wave, mit der ja auch z.B. Twelfth Night experimentierten, lässt durchaus einige interessante Momente entstehen. Die Songs verfügen durch das luftige Wave Gewand über eine gewisse Leichtigkeit, hier wird eben nicht nur bedeutungsschwanger auf spielerische Raffinesse gesetzt. Letztendlich muss man aber mit der Musik der 80er aufgewachsen sein oder dafür eine gewisse Vorliebe haben, um sich hier nicht völlig enttäuscht abzuwenden. So wird auch diese Neuauflage wohl hauptsächlich die beinharten Fans der Band ansprechen.

Kristian Selm



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