CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Jack Foster III - Jazzraptor's secret
(56:14, ProgRock Records, 2008)

Mit dem vierten Album hat sich bei Jack Foster III ein gewisser Wiedererkennungsfaktor bzw. das Wiederhören bekannter Strickmuster eingestellt. Der Amerikaner hat sich seit seinem 2004er Debüt "Evolution of Jazzraptor" auf eine durchaus interessante Vermischung von songdienlichen Ideen und progressiven Wechseln eingeschossen. Prägnante Melodien wechseln sich ab mit sinfonischen Breaks und dem gehörigen Kick in den sprichwörtlichen Hintern, ohne dass der Fluss der Songstruktur darunter leidet. Jack Foster III ist offensichtlich kein Liebhaber von Longtracks, sondern er komprimiert seine Einfälle lieber auf verdauliches 4-5 Minuten Format, auch wenn er auf "Jazzraptor's secret" hin und wieder etwas länger ausklingen lässt. Wie die drei Vorgängeralben stecken hinter der fruchtbaren Zusammenarbeit als weitere Mitstreiter Trent Gardner (Magellan) sowie Robert Berry. Auch wenn "Jazzraptor's secret" eben wieder typisch nach Jack Foster III klingt, so sind es immer noch die überraschenden Brüche hin zum Progressive / moderaten Jazz Rock, die die Singer / Songwriter bzw. Pop Grundlagen auf eine ganz andere Ebene hieven. Natürlich ist das Konzept des Gitarristen / Sängers / Komponisten mittlerweile bekannt, dennoch haben die 10 Songs ihr Eigenleben und eben diese gewisse amerikanische Lockerheit, die man sich des Öfteren von vielen zu "kopflastigen" Produktionen wünscht. "Jazzraptor's secret" ist kein Bruch zu den vorherigen Alben von Jack Foster III, vor allem deshalb, weil der Amerikaner für ihn vertrautes Terrain beackert. Trotzdem sind es auf der einen Seite die gelungenen Ideen, wie auf der anderen Seite die druckvollen Instrumentalparts, die dem Album den rechten Schliff verpassen. Progressive Pop in amerikanischer Ausprägung, aber auf anspruchsvollem Niveau.

Kristian Selm



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