CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)
Factory Of Dreams - Poles
(47:02, ProgRock Records, 2008)
Standen ProgRock Records bisher in erster Linie für Alben, die auch dem Namen des Labels Rechnung trugen, so wurde die musikalische Breite in letzter Zeit immer mehr ausgeweitet. Dabei ist u.a. ein Hang zu orchestral-sinfonischen Werken unverkennbar, was sich auch bei der Gothic / Sinfonic Formation Factory Of Dreams fortsetzt. Als Ideengeber steckt dahinter der bereits mehrfach beim Label in Erscheinung getretene Portugiese Hugo Flores (u.a. als Solist bzw. bei den Projekten Sonic Pulsar, Project Creation), der sich für dieses Studiowerk mit der schwedischen Sängerin Jessica Letho zusammentat. Die 11 Songs sind opulent arrangiert (leider auch von einem meist synthetisch-sterilen Rhythmus untermauert), die wandlungsfähige Chanteuse darf ihre stimmliche Variabilität mehrfach beweisen. Dennoch wirkt hier vieles im instrumentalen Bereich recht aufgeblasen und zu sehr auf mächtige Klangwälle fokussiert, als dass die Qualität nachhaltig überzeugen könnte. Klingt etwas nach kalkuliertem Pop-Corn Kino für die Ohren: offensichtlich auf mächtige Effekte ausgerichtet, wodurch einige inhaltliche Schwächen überdeckt werden. Fans des bombastisch überladenen Gothic / Prog Formats im Stil der wesentlich überzeugenderen Nightwish oder Within Temptation sollten hier eventuell reinhören, der Rest wird wohl auch ohne dieses Album glücklich werden.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009