CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Also Eden - It's kind of you to ask
(59:31, Privatpressung, 2008)

"It's kind of you to ask", die zweite CD der britischen Neo Progger Also Eden, setzt auf überwiegend lange Songs. Melancholische Epen, vielfältige Keyboardarbeit, akustische Gitarrenklänge, druckvoller, bombastischer Rhythmus und die markante Sangesstimme, die etwas an König Peter Gabriel erinnert, sind die Markenzeichen des Ensembles. Simon Rogers (g, voc), Ian Hodson (key, voc), Tim Coleman (dr, perc), Steve Dunn (b) und Huw Lloyd-Jones (voc) haben ihre sieben neuen Tracks, deren einige bereits auf Konzerten der Band zu hören gewesen waren, handwerklich solide eingespielt. Die Kompositionen sind nicht weltbewegend, aber auch nicht schlecht. Die Band hat Ideen, die sie druckvoll und symphonisch-bombastisch einspielt. Mellotron-Samples und hart klingendes Gitarrenspiel über deftigem, differenzierten Rhythmusgeschehen, dazu epische, bisweilen ambient klingende Keyboardflächen - Also Eden setzen auf Klangeindruck, weniger auf Komplexe. Nicht alle Ideen funktionieren in der Spielart der Band. Einige Strecken sind zu lang, die vielen Lyrics auf melodischer Rockbasis machen Liedhaftigkeit aus, weniger kurzweilige Unterhaltung. Also Edens Mix aus Melodic Rock und Symphonic Neo Prog wäre 1994 wohl deftiger eingeschlagen. Die Erfahrungen der Szene der letzten Jahre lassen sich jedoch nicht leugnen. So bleibt festzustellen, dass die Briten in der Neo Prog Splittergruppe gewiss Freunde finden werden. Und vermutlich mehr nicht.

Volkmar Mantei



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