CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Bob Catley - Immortal
(61:41, Frontiers, 2008)

Es ist an der Zeit für ein musikalisches Outing: seit vielen Jahren bin ich bekennender Fan von Magnum. Auch einen Teil der Soloalben des sympathischen Sängers Bob Catley befinden sich in meiner persönlichen CD Sammlung. Ebenfalls weiß ich die jahrelange Zusammenarbeit mit der deutschen, für Frontiers Records tätigen Promo-Agentur Undercover Promotion zu schätzen. Doch nerven einfach Promo CDs, bei denen gerade mal ein Titel ohne ständig nervendes "You're listening to the new album of..." Gesabbel versehen ist. Sorry, durch den penetranten "Voice-over" Schutz - welches Musikpiraten das Handwerk legen soll, den Rezensenten gleichzeitig auf die Stufe eines Kriminellen stellt - verhagelt es mir einfach dermaßen den Anhörgenuss von Bob Catley's neuem Album "Immortal", dass dabei einfach eine von einer aggressiven Negativstimmung geprägte Kritik herauskam. Schade eigentlich, denn "Immortal", das bereits sechste Soloalbum von Bob Catley, bietet richtig guten Melodic / Hard Rock in gewohnter Qualität. Stilistisch bewegt sich der Brite zwar im gleichen Fahrwasser wie dessen Stammband Magnum, aber dennoch ist eine eigene Note unverkennbar, da die Songs eine Nuance härter, konzentrierter und mehr im 80s Hard Rock Style angelegt sind. Als Songwriter Partner stand Bob Catley dieses Mal der schwedische Gitarrist Magnus Karlsson (Starbreaker) zur Seite, der ihn gesanglich perfekt in Szene setzt und genau das richtige Gefühl dafür entwickelt, wie die Songs zwischen flottem Hard Rock und bombastischen Balladen am besten funktionieren. Um damit zur Einleitung zurückzukommen: gerade dann, wenn die zwar überraschungsfreien, aber dennoch gut arrangierten Songs richtig Spaß machen und die Soloparts beginnen, nimmt einem die penetrante Laberstimme auf der Promo CD ("You're listening to the new album of..." - ihr erinnert euch) den gerade eingestellten Spaß. Danke auch, ich hatte und habe noch niemals Absichten gehabt, eine Promo CD ins Netz zu stellen!

Kristian Selm



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