CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)
Serpentina Satélite - Nothing to say
(48:06, Trip In Time, 2008)
Die Globalisierung hat letztendlich auch ihre guten Seiten. Denn wie sonst wäre es sonst heutzutage möglich, in Europa relativ problemlos an die Scheibe der peruanischen Psychedelic Rocker Serpentina Satélite zu kommen? Ihre Landsmänner La Ira De Dios haben's erst kürzlich vorgemacht, dass gerade in unseren Breiten mit ansprechendem Psychedelic Rock der besseren Sorte einiges zu holen ist. Und Serpentina Satélite machen sehr viel richtig, begeben sie sich in bester Underground Manier in fremde Sphären zwischen treibendem Space und Psychedelic Rock, wobei sie eine gewaltige Schippe kosmische, total verhallte Atmosphäre und harte Gitarrensounds dazulegen. Doch weiß die Band aus Lima genau, was sie gut. Dem Vierer gelingt der Spagat zwischen abgespactem Hard Rock Marke frühe Hawkwind, mit mal spanischen, mal englischen Sprachfetzen und improvisativen Songmonolithen, wie dem über 23-minütigen "Kommune 1" (übrigens der gleichnamigen Kommune um Rainer Langhans und Uschi Obermaier gewidmet). Abgedrehte Gitarren Experimente, treibender Rock oder schwebendes Gedudel jenseits irdischer Gefilde, Serpentina Satélite wurden richtig kräftig von der kosmischen Muse geküsst.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009