CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Rainbow Serpent - Voyager
(72:21, Syngate, 2008)

Unter dem Namen Rainbow Serpent firmiert das deutsche Duo Frank Specht und Gerd Wienekamp. Sie sind schon eine Weile in der Elektronik-Szene aktiv, und die steigende Akzeptanz ihrer Musik spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass ihr 1996 bei Manikin Records veröffentlichtes Album nun beim Syngate Label neu aufgelegt wurde. Dabei hält die Neuauflage mit zwei 2006 aufgenommenen Songs insgesamt rund 12 Bonus-Minuten bereit. Beim letzten Burg Satzvey Elektronik Festival konnte ich mir direkt vor Ort ein eigenes Bild vom Klangkosmos dieses Duos machen. Und ich muss sagen, sie haben mich wirklich beeindruckt. Die Stärke von Rainbow Serpent ist eindeutig, dass sie es schaffen, stimmige Atmosphären zu erzeugen, und auch wenn "nur" Keyboards eingesetzt werden, ein enorm breites Klangspektrum abdecken zu können. Ihre Musik mag bis zu einem gewissen Grad von der Berliner Schule beeinflusst zu sein, aber Schulze oder Tangerine Dream als Vergleichspunkte wäre nicht nur zu einfach, sondern eigentlich auch verfehlt, denn sie haben einen durchaus eigenen Sound entwickelt, der auch immer ein gewisses Mindestmaß an Melodikanteil beinhaltet. Ob mal bombastisch, mal rhythmisch flott unterwegs, oder auch mal sich in ruhigeren Bahnen bewegend, sie schaffen es, das Album auf ganzer Strecke spannend zu halten. Das ist stimmungsvoll, einfallsreich, und manche Titel haben durchaus einen gewissen Wiedererkennungswert. Ein sehr feines Album!

Jürgen Meurer



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