CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)
Robin Taylor - Isle of Black
(41:33, Transubstans Records, 2008)
Multi-Instrumentalist Robin Taylor scheint ein Getriebener zu sein. So wie er ständig die Plattenlabels, Mitmusiker und Stile wechselt, kriegt man den Eindruck nicht los, dass er ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen zu sein. Ob mit seinen Bands Taylor's Universe bzw. Taylor's Free Universe, als Solist oder Bandleader, stets findet man auf seinen Veröffentlichungen Überraschungen und neue musikalische Ansätze. Auf "Isle of Black" bekommt man zwar in dieser Hinsicht eine Art Zusammenfassung seiner letzten Alben, was bedeutet, dass hier eine sehr breite Spanne von Retro Prog, Jazz bis hin zu elektronischer Musik abgedeckt wird. Doch diese offensichtliche Nichtfestlegung, die innere Unbeständigkeit hat auch ihre Schattenseiten, da eben nicht jeder Exkurs in etwaige Stile funktioniert, zudem gerade "Isle of Black" einen sehr heterogenen Höreindruck hinterlässt. So ist man am Ende dieses Albums eigentlich um keinen Deut schlauer, was das eigentliche Ziel dieser Scheibe war. Dass zwischendurch immer wieder geniale Momente aufblitzen, Robin Taylor ebenso ein Gespür für einfache, aber eindringliche Melodien hat und keineswegs das schwer Verdauliche in den Vordergrund stellt, macht das große Fragezeichen immerhin etwas kleiner. Hier wird viel ausprobiert, einiges funktioniert sicherlich sehr gut und verfügt über ein hohes Maß an Originalität, doch ein gewisser roter Faden ist in den knapp 40 Minuten nur schwer zu finden. So funktioniert "Isle of Black" vor allem als Soundtrack, Dokumentation der musikalischen Reise von Robin Taylor.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2008