CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)

Port Mahida - Echoes in time
(45:36, Giordano Music, 2007)

Mit namhaften Gastmusikern schafft es eine Produktion oft, für etwas mehr Aufmerksamkeit zu sorgen, um somit aus dem schier unüberschaubaren Veröffentlichungswahnsinn herauszuragen. Bei Port Mahida sicherte man sich die Geigerqualitäten von David Ragsdale (Kansas), sowie ex-Electric Light Orchestra Cellist Hugh McDowell, aber besonders tritt die stimmliche Unterstützung von Damian Wilson (Threshold) in den Fokus. Und der Trick funktioniert zu Beginn, denn der Opener "Prologue" startet vielversprechend und auch die Hinzunahme der Streichinstrumente sorgt für eine frische, etwas andere Klangfarbe. Zudem kann Damian Wilson nicht nur beim zweiten Track "Sirens call" punkten. Doch die amerikanische Formation scheitert am hohen Anspruch bzw. an der Qualität der Gäste. Denn die Stammformation erreicht zwar solides, ansprechendes Niveau, doch es fehlt irgendwie die rechte Power bzw. der viel gepriesene Funke will einfach nicht überspringen. Da hilft auch kein umfangreiches Konzept mit Erzähler, der Wechsel zwischen härteren Riffs und epischen Sounds, irgendwie kriegt man einfach das ungute Gefühl nicht los, dass die Absichten wohl gut gemeint sind, es aber an der Ausführung hapert. Abwechslung ist bei Port Mahida keineswegs eine leere Floskel, man versucht mit moderaten Wechseln der Stilistiken und Stimmungswechseln zu punkten. Doch mehr als bodenständige Ehrlichkeit bleibt nicht in der Erinnerung haften. "Echoes in time" ist sicherlich nicht schlecht gemacht und dürfte doch einige Interessenten finden, aber es wirft eben kein besonders gutes Licht auf eine Band, wenn man sich hauptsächlich an die Gastauftritte (in erster Linie Damian Wilson und David Ragsdale) erinnert.

Kristian Selm



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