CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)
No-Man - Schoolyard ghosts
(52:51, Snapper Music / SPV, 2008)
Riesenempfehlung! No-Man-Fans werden hier ohnehin zuschlagen. Doch auch Menschen, die die sanfteren Porcupine Tree- oder sämtliche Blackfield-Scheiben oder ihre Tim Bowness-Platte wertschätzen, sollten nicht zu zaudern. Denn nach den ersten tastenden Flügel-Akkorden und Tims zart-verstehend einsteigender Stimme zwischen Liebesflüstern und Klagelied auf "All The Sweet Things" fühlt man sich doch wieder gleichsam aufgenommen in diese Kumpel-Kooperation der Herren Bowness und Wilson. Die musikalischen Geister, die auf diesem Schulhof spuken, sind relativ dicht bei den Voralben angesiedelt, allerdings geht es nicht ganz durchgängig so verwehend-sanft wie auf dem No-Man-Meisterwerk "Together We're Stranger" zu. Dafür hat "Beautiful Songs You Should Know" etwas vom eleganten Folkpoprock von The Bible. Und hält das schwebend beginnende "Pigeon Drummer" rhythmisch wie dynamisch einige Überraschungen bereit. Auch ein von vielen Proggies wie die Luft zum Atmen benötigter Longtrack wird geboten ("Truenorth", 13:, mit echten Streichern). Darüber hinaus ist der Sound abermals der Stoff, aus dem Referenzklassen gemacht werden.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2008