CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)
Nautilus - Along the winding road
(70:40, Prudence, 2008)
"Along the winding road" ist bereits das sechste Album dieser deutschen Formation. Bandgründer Martin Ludwig ist für Tasteninstrumente, Perkussion und einige Gitarrenparts verantwortlich, Werner Straetz spielt elektrische und akustische Gitarren sowie die Mandoline. Das Trio wird vervollständigt durch einen weiteren Keyboarder, Jürgen Dürrbeck, der neu zur Band gestoßen ist. Ein alter Bekannter gastiert auch auf dem neuen Nautilus-Album: Eroc, der auch auf den vorangegangenen Alben mitwirkte, steuert zusätzliche Samples bei. Ein typisches Elektronik-Album liegt hier nicht vor, vielmehr würde ich dies eher als Instrumentalrock-Album bezeichnen, denn neben den natürlich vielfältig eingesetzten Tasten spielen hier die Gitarren eine schwergewichtige Rolle. Straetz liefert einige schöne E-Gitarren-Soli ab, aber auch der häufige Einsatz der akustischen Gitarren fällt auf. Hierbei erinnern sie gelegentlich an Führs & Froehling oder auch Stephen Caudel. Es geht meist recht melodiös zur Sache, harte Gitarrenriffs oder verstörende Frickelpartien sind nicht zu erwarten. Das ist alles ganz ordentlich und nett gemacht, vielleicht bisweilen eine Spur zu harmlos und gemütlich. Allerdings sind die Kompositionen nicht derart abwechslungsreich, dass sie die Spannung über 70 Minuten halten könnten. Das mag zwar gut gemeint sein, aber das Album ist eindeutig zu lang. Trotzdem, wer an melodiöser Instrumentalmusik, die eine gute Mischung aus Saiten- und Tastenbearbeitung anzubieten hat, interessiert ist, der liegt hier nicht unbedingt falsch.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2008