CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)
Magenta - Metamorphosis
(53:16, Tigermoth Records, 2008)
Es gibt Bands, die immer das Gleiche herunterhaspeln und dennoch - oder gerade deshalb - über Jahre mit Erfolg im Geschäft sind. Pendragon sind hier zum Beispiel zu nennen, aber auch Magenta gehören dazu. Die spielen sich solide durch ihr bereits 5. Studioalbum. Innovation ist ihnen dabei ein Fremdwort. Rob Reed spielt mit den Konstanten aus den 70er Jahren (Yes, Genesis, Mike Oldfield) und den 80er / 90er Jahren (Marillion, IQ). Dazu mischt er durch ein kleines Streicherensemble eine orchestrale Note bei oder lässt mit dem Dudelsack etwas Irish-Folkfeeling aufkommen. Themen sind anscheinend ebenfalls schnell gefunden, sein Bruder Steve Reed schrieb die Geschichten über Todesahnungen, Selbstmorde und Serienmörder für das neue Konzeptalbum. Neben zwei kürzeren Tracks gibt es auch wieder zwei Longtracks mit 20minütiger Laufzeit. Allerdings geht es musikalisch auf "Metamorphosis" für Magenta Verhältnisse einen ganzen Schritt weiter. Rob Reed gibt seinen Kompositionen durch wuchtige und kräftige Gitarren-Riffs die zum Inhalt passende Finsternis und Schwere. So scheint man die richtige Balance aus Düsternis und Leichtigkeit gefunden zu haben. Aber ganz so vollendet sind die Phrasierungen dann doch nicht. Der zarte und geschmeidige Gesang von Christina Booth wirkt zu dieser Stimmung einfach daneben - hier wäre zur Gesangsunterstützung eine raue, aggressivere Röhre die bessere Wahl gewesen. Auch sind die komplexeren Songstrukturen nicht mehr ganz so dominierend - es überwiegen schöne Melodien mit eingängiger Instrumentierung. Letztlich sind dies aber nur kleine Veränderungen und die Musik von Magenta klingt wie eh und je, manch einer ist vielleicht auch froh, dass sich bei manchen Kapellen nichts ändert. Wem jedoch das Geld für den x-ten Aufguss zu schade ist, kann weiter die alten Platten hören. Die klingen irgendwo genauso.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2008