CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)

Jeavestone - Spices, species and poetry petrol
(43:34, Nordic Notes, 2008)

Ganz der Tradition ihrer Landsleute Five Fifteen folgend, sind Jeavestone vor allem in den rockenden 70s zu Hause und scheinen Spaß am lustvollen Musizieren zu haben, statt sich in skandinavischer Traurigkeit zu suhlen. Mit ihrer erfrischenden Mischung aus groovigem 70s Rock, sowie Elementen aus Progressive und Psychedelic Rock, sowie einer ganz leichten zappaesken Note mischten sie bereits das Burg Herzberg Festival auf und konnten ebenfalls bei Charly Heidenreichs Freakshow Artrock Festival punkten. War der Vorgänger "Mind the soup" etwas mehr im harten Rock unterwegs, so ist auf "Spices, species and poetry petrol" wesentlich mehr Verspieltheit und der Hang zu unvorhersehbaren Momenten zu finden. Dazwischen finden sich aber ebenso Ideen, die sich ganz frech aus der rockigen Vergangenheit bedienen, sei es das in den Gesangsharmonien an Crosby, Stills & Nash erinnernde "I'd be your weakness" oder kernige Riffs wie z.B. bei "The plastic landscaper". Mit leichtfüßigen Folk-Elementen (u.a. recht viel Flöte), sowie unterschwellig jazzigen Elementen wird den Songs aber ebenso die Aggressivität genommen, wirkt dieses Album in sich sehr ausgewogen, ohne an Schwung und Ohrwurmcharakter zu verlieren. Als passende Ergänzung bekommt man dazu noch kryptische Songtitel, ein freakig buntes Digi-Pack, sowie ein Booklet mit einem leicht schrägen Cartoon. "Souces, species and poetry petrol" ist irgendwie nordisch verschroben, aber letztendlich kann dieses Album auf seine ganz eigene Weise überzeugen.

Kristian Selm



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