CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)

Demians - Building an empire
(56:41, InsideOut, 2008)

"Eines der verbindlichsten und vielseitigsten Debütalben, die ich jemals gehört habe. Die Substanz und Dynamik sind atemberaubend. Pflichtprogramm für jeden, der die Kunst einer epischen und ambitionierten Rockmusik des 21.Jahrhunderts zu schätzen weiß." Bei dieser überschwänglichen Beurteilung handelt es sich keineswegs um eine marktschreierische Werbeinformation, sondern niemand Anderes als Porcupine Tree Mastermind Steven Wilson fand diese Worte für das Erstlingswerk von Demians. Man kann dem smarten Tausendsassa bedenkenlos zustimmen, denn das Quasi Soloprojekt des Multi-Instrumenten Nicolas Chapel, der jedoch auf der Bühne von vier Mitmusikern unterstützt wird, bietet zeitgemäße, atmosphärische Rockmusik in einer sehr interessanten Vielseitigkeit. Die myspace Seite fasst sich da kürzer und bietet als Stile Rock, Metal und Ambient an. Doch ob härtere Riffs, wie beim Opener "The perfect symmetry", elektronisches Geblubber zu Beginn von "Empire" oder die 16-minütige, wunderbare Soundreise "Sand" - alles fügt sich zu einem harmonischen und logisch aufeinander aufgeboten Gesamtkunstwerk zusammen. Dabei sind es keineswegs die lauten Gesten, die die Faszination Demians begründen, auch wenn aggressive Momente immer wieder einen gelungenen Kontrast zu den schwebenden Passagen bieten. Vielmehr ist es einmal mehr eine wunderbar fließende Atmosphäre, die dieses Album trägt. Dazu kommt kompositorische Raffinesse, denn mit jedem Hören graben sich die zu Beginn manches Mal unauffällig wirkenden Ideen immer mehr ins Gedächtnis ein. "Building an empire" wirkt auf seine Weise gleichzeitig zeitlos und aktuell, komplett un-französisch, hinsichtlich der Einflüsse, die man von anderen Künstlern aus unserem westlichen Nachbarland kennt. Vielleicht ist es gerade diese Internationalität, der Ansatz, ausschließlich den Song in den Vordergrund zu stellen, der auf diesem Album einfach mehr macht.

Kristian Selm



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