CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)

Cotters Bequest - Land of the vast horizon
(56:54, Locrian Records, 2006)

Muli-Instrumentalist Gavin O'Loghlen arbeitet nicht nur seine Vergangenheit auf (siehe Kritik weiter hinten Heft), mittlerweile ist er ebenfalls bei der sechsköpfigen Formation Cotters Bequest aktiv. Auch wenn die Band aus dem südlichen Australien stammt, so geht die musikalische Reise hinein in die keltischen Regionen des alten Europas. Dabei wird die folkloristische Tradition mit modernen Mitteln weitergeführt und bekommt eine gehörige Portion sinfonische / Ambient-artige Einflüsse ab. "Land of the vast horizon" nimmt die Geschichte der beiden Ur-Ur-Großväter von Gavin O'Loghlen auf, die aus Irland auswanderten und Mitte / Ende des 19.Jahrhunderts in Südaustralien ihr Glück versuchten. Interessant ist dabei der musikalische Brückenschlag zwischen Irland und Australien. Denn neben Keyboards und anderen elektrischen Instrumenten sind nicht nur eine Vielzahl typischer akustischen Instrumente (u.a. Dudelsack, Flöten, Bodhran, Violine, Akkordeon) ein integraler Bestandteil von "Land of the vast horizon", sondern durch den gelegentlichen Didgeridoo Einsatz, bekommen die Songs eine urtypische Note aus dem "Greath southern land". Auf der interkontinentalen Reise von "Land of the vast horizon" bleibt das Songmaterial zum Großteil den traditionellen Wurzeln treu und wird vor allem von den diversen Blasinstrumenten, sowie weichen Melodien keltischen Ursprungs bestimmt. Die sinfonischen Einflüsse sind eher untergeordnet, sorgen jedoch für einen leicht bombastischen Unterton. Nette Scheibe.

Kristian Selm



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