CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)
Týr - Land
(68:26, Napalm, 2008)
Mit einer schamanischen Beschwörung lockt uns das neueste, vierte Album der Viking Metal-Band von den Färöer Inseln auf ihr "Land", das abermals von skandinavischen oder keltischen Folk-Elementen, Himmelschären aus vielstimmigem Heldengesang sowie einem, wo's denn passt, megafetten Metal-Gitarrenfundament durchwurzelt ist. Genau wie das Zeichen setzende "Eric The Red" und weit mehr noch als das bisweilen etwas unentschlossen wirkende "Ragnarok" (2006) bezaubert das kostbare 68,5 Minuten währende "Land" von den ersten mysteriös klingenden Takten an. Die Reibungen von Twin Guitars machen beispielsweise "Fípan Fagra" zu einem anbetungswürdigen Stück Heidentum. Zwischen "Solvejgs Lied" und "Greensleeves" operiert das sich vom Akustischen zum Melodramatischen steigernde "Valkyrjan". Was diese vier Wikinger des 21. Jahrhunders so alles an den Füßen haben, ließ u.a. 2007 die Wet Stage des Wacken Open Airs einen bislang absolut beispiellosen Ansturm erleben. Für alle, die's damals verpasst haben: Die Ltd. Ed. enthült eine Bonus-DVD mit dem kompletten W:O:A-Auftritt.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2008