CD Kritik Progressive Newsletter Nr.62 (05/2008)
Invisigoth - Narcotica
(69:53, ProgRock Records, 2008)
Invisigoth alias Multi-Instrumentalist Cage (Gitarre, Bass, Keyboards, Schlagzeug) und Sänger Viggo Domino überspannen auch auf ihrem zweiten Album "Narcotica" wieder mühelos die unterschiedlichsten Stilgrenzen. Zusammengehalten von epischen, ausladenden, aber immer hochmelodischen Soundlandschaften, werden hier Elemente aus Prog, Pop, Wave und World Music auf eine ganz eigene Art vereint. Vor allem ein leicht orientalischer Unterton würzt diesen eigenwilligen Stil Cocktail auf sehr angenehme Weise. "Narcotica" lebt vor allem von einer eigenartigen exotischen, leicht düsteren Stimmung, die das gesamte Album durchzieht. Einiges wirkt beim ersten Anhören auf gewisse Weise seltsam und scheint nicht so recht zusammen zu passen, doch hört man sich durch dieses eigenwillige Konglomerat durch, so macht alles doch irgendwie wieder Sinn. Invisigoth sind keine Hexer der schrägen und sperrigen Töne, sondern ihre harmonische Magie entwickelt sich beim mehrfachen Anhören, beim tieferen Eintauchen in die mit leichten arabischen Elementen versehene Musik. Etwas nervend wirken bisweilen lediglich die programmierten Rhythmen, die mehr für einen synthetischen, denn organischen Unterbau sorgen, auch gleitet das Duo manches Mal völlig unerwartet für einige Momente in sehr schleimiges Pop Gesülze ab. Bisweilen ist es recht schwierig zu beschreiben, was denn nun die eigentliche Faszination eines Albums auflöst, ein großer Pluspunkt von Invisigoth ist auf jeden Fall die irgendwie einzigartige Atmosphäre aus Bombast, Melodik und Orientalik, die das gesamte Album durchzieht, aber auch die gesanglichen Qualitäten von Frontmann Viggo Domino. Und wenn man den ganzen pseudo-künstlerischen Anspruch der Band keinesfalls zu ernst nimmt, dann macht dieses Album noch mehr Spaß!
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2008