CD Kritik Progressive Newsletter Nr.62 (05/2008)

Ethereal Architect - Dissension
(52:24, Privatpressung, 2007)

Diese texanischen Architekten entwerfen mit jagendem Double Bass-Drums-Gerüst, viel Keyboardziegeln und Etlichem an netter Melodiefassade achtbare ProgMetal-Eigenheime. Dass die den Nachbargebäuden der Konkurrenz alle verzweifelt ähnlich sehen, ist schade, aber nicht ungewöhnlich. Ob das eröffnende "Phrygian" tatsächlich in phrygischer Tonart geschrieben ist, sollten Berufene mal untersuchen. Fest steht jedoch, dass das Stück mit einem fiesen, unnötigen Industrie-Fade endet. Beziehungsweise nicht endet. Da macht das mit fünf Minuten relativ kompakte "Slip" mit seinem klaren, unaufgeregteren Gesang, dem beschleunigenden Aufbau und dem Wechsel von akustischer zu elektrifizierter Gitarre doch deutlich mehr an. Auch "Nevermore" hebt sich positiv aus dem sonstigen Galoppel-Einerlei ab. Übrigens: Von selbstproduzierten CDs erwartet ja wirklich niemand Roger Dean- oder meinetwegen auch Thomas Ewerhardt-Booklets. Dennoch ein Minuspunkt für das tumbeste Artwork und dussligste Bandfoto seit langem. Hoffentlich ist letzteres nicht ernst gemeint.

Klaus Reckert



© Progressive Newsletter 2008