CD Kritik Progressive Newsletter Nr.62 (05/2008)

Theodore Ziras - Hyperpyrexia
(41:00, Sleazy Rider, 2007)

Diese Scheibe hätte eigentlich auf Lion Music herauskommen müssen, jenem finnischen Label-Reservat für die letzten Gitarrenhelden. Isse aber nicht. Stattdessen halt - aus eigentlich noch zwingenderen Gründen - im griechischen Musikverlag Sleazy Rider (u. a. Irony, Enemynside, Psychotron, Solar Fragment). Der gleichfalls griechische Gitarrenathlet Theodore Ziras hat für dieses, sein bereits drittes Instrumental-Album (es existiert offensichtlich überdies noch die Gesang aufweisende Power Metal-CD "Euroforce") Derek Sherinian (key; ex-Dream Theater, Yngwie, Billy Idol), Brian Tichy (drms, git; Ozzy, Pride & Glory) anheuern können, den Bass bedient der griechische Sessionmusiker Manos Markopoulos. Chefhellene Ziras selbst spielt (fast immer) so schnell wie (meist) melodieorientiert und liefert sich etliche heftige Duelle mit Meister Sherinian. Insofern erinnert "Hyperpyrexia" auch an eine Mischung von Vinnie Moores Soloschaffen mit Planet X, allerdings ohne deren Jazz-Dimension. Schade, dass Ziras' Ton durchgängig von einem recht hart zerrenden Transistor-Amp bestimmt wird (kein noch so lang gehaltener Akkord kippt je in warme, glockige Obertöne um) und dass Sherinians Soli mehr als einmal Hup- und andere Verkehrsgeräusche aufzugreifen scheinen. Das Artwork der CD stammt vom ubiquitären Mattias Noren.

Klaus Reckert



© Progressive Newsletter 2008