CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)
Oblivion Sun - Oblivison Sun
(44.52, Prophase Music, 2007)
Während es um Happy The Man nach deren Reunion und dem 2004er Comebackalbum "The muse awakens" aufgrund unterschiedlicher Verpflichtungen der Bandmitglieder mittlerweile sehr ruhig geworden ist, gehen die beiden Hauptakteure der Band (Stan Whitaker / Frank Wyatt) in der Zwischenzeit ihren eigenen Projekten nach. Legten sie Ende 2005 das Album "Pedal Giant Animals" noch unter der Bezeichnung Wyatt / Whitaker vor, so nennen sie sich dieses Mal Oblivion Sun. Verstärkt werden die beiden dabei von Chris Mack (Schlagzeug), Dave DeMarco (Bass) und Bill Plummer (Keyboards). Doch trotz eines neuen Namens handelt es sich laut Bandbio letztendlich nur um eine Fortsetzung unter einer anderen Bezeichnung, denn der eigentliche musikalische Ursprung ist ganz deutlich hörbar bei Happy The Man zu finden. So sind die Parallelitäten bereits nach wenigen Takten recht offensichtlich, strahlen die Songs auf dem namenlosen Debüt genau jene Mischung zwischen sinfonischem Progressive Rock und verspieltem Jazz Rock / Fusion aus, die man eben auch von der Stammformation kennt. Dennoch wurden leichte Modifikationen vorgenommen. Zum einen übernimmt Stan Whitaker nur bei einem Titel den Platz am Mikrofon, auch wenn man sich ursprünglich wieder weg von reiner Instrumentalmusik bewegen wollte. Zum anderen ist das Album insgesamt eine Spur geradliniger, rockiger ausgefallen. Weiterhin wurde das Saxophon zurückgefahren und stehen vor allem Gitarre und Keyboards im Vordergrund. Klar war man in den 70ern noch wesentlich verspielter, hatten gerade die majestätischen Momente mehr Durchschlagskraft, dennoch ist die typische, immer etwas leicht verspielte Happy The Man Note, die relaxte Lockerheit keinesfalls verloren gegangen. Das Sympathische an Oblivion Sun ist dabei vor allem, dass hier eben nicht offensichtlich instrumentale Komplexität zur Schau gestellt wird, sondern die im Detail keinesfalls einfache Musik recht unverkrampft und locker eingespielt daherkommt und gerade deswegen auf ihre Weise auch gut ins Ohr geht.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2008