CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)

Marble Sheep - Message from Oarfish
(44:29, Fünfundvierzig, 2007)

Die Freunde des gepflegten Lärms sind wieder unterwegs und dies im doppelten Sinne. Nicht nur, dass Marble Sheep im Herbst nach erfolgreicher Europatour 2006 zum zweiten Male die deutschen Konzertbühnen unsicher machten, auch mit ihrer neuesten Dröhnorgie namens "Message from Oarfish" wird wieder energetisch und ungestüm wild den Göttern des krachenden Psychedelic Rocks gehuldigt. Zusammengestellt aus diversen Studiosessions, fangen die acht Tracks die ungezügelte, anarchische Energie der japanischen Combo im besten Garagenflair. Wer auf verständlichen Gesang, filigrane Technik bzw. ausgetüftelten Sound steht, sollte um dieses Album einen ganz weiten Bogen machen, hier regiert einfach nur rohe, direkte Power in heraus gerotzter Punk Attitüde. Auf der Bühne funktioniert das sicherlich sehr gut, auf Tonträger gelingt es jedoch nur bedingt, dies ohne bewusstseinserweiternde Mittelchen bzw. in nüchternem Zustand schadlos zu überstehen. Irgendwie faszinierend durchgeknallt und komplett überdreht, aber nur in einer gewissen Gemütsstimmung schmerzfrei auszuhalten!

Kristian Selm



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