CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)
Flamborough Head - Live in Budapest
(78:54, Cyclops, 2007)
Von einer Reise zurück erhalte ich von meinen Progfreunden ein unerwartetes Präsent. Die Live-CD "Live in Budapest" von Flamborough Head. Eigentlich wollte ich mit Horst nach Budapest zu eben diesem Festival fliegen. Da Wolfram aber nicht konnte hatte ich mich dagegen entschieden. Da ich dieses Jahr leider (wieder) nicht zur Progfarm nach Bakkeveen in Holland konnte, war dies eine unerwartete Überraschung. So erhielt ich diesen Silberling sogar noch vor dem offiziellen Verkaufsstart. Gut für mich, schlecht für die, die bis zum Dezember warten mussten. Da der PNL aber erst im Jahre 2008 wieder erscheint dreht sich diese CD bestimmt schon bei einigen von euch auf dem CD-Teller. Für die Unentschlossenen, die die CD noch nicht gehört haben, soll diese Besprechung eine kleine Hilfe sein. So, genug der Vorgeschichte. Jetzt geht es an die CD-Besprechung. Das Booklet ist sehr sparsam ausgefallen. Man erfährt wirklich nur das Nötigste. Da wird zum Beispiel erwähnt, dass das Konzert auf dem Mini-Progfestival am 25. Februar 2007 an Bord der A38 in Budapest / Ungarn stattfand. Dann gibt es noch für jedes Bandmitglied eine 15 X 15 cm große farbenfrohe Seite. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass 2 Songs ("Don`t forget us" & "Sleepless night") nicht auf die CD aufgenommen wurden. Dies soll wohl darauf hindeuten, dass die Einspielung sehr authentisch sein soll. Und genau das ist sie auch. Und genau das ist das Problem, oder auch nicht. Je nach dem, wie man es gerne möchte. Ich persönlich kann gerne auf die völlige Reproduktion eines Konzertes auf CD verzichten. Ist doch mein Hobby der Besuch ebensolcher Gigs. Dann hätte ich aber zu Hause gerne den wuchtigen Live Sound auch in exzellenter Qualität. Und den vermisse ich. Während man den Startknopf drückt, kommt schon der erste Ton aus der Box. Dies ist sehr unprofessionell abgemischt. Diese Einleitung dauert knapp eine Minute. Mit "For starters" bekommt Margriet Boomsma ein viel zu kurzes Flötensolo zugesprochen, (54 Sekunden). Und erst danach geht es eigentlich richtig los. Bis auf den Sound, siehe oben, gibt es nicht mehr viel zu kritisieren. Flamborough Head zeigen ihr ganzes Können in Liedern, wie z.B. "Limestock rock", oder "Captive of fate", in denen sie wunderbare Melodien und Soli zu einer Melange rühren, die uns, eben die Hörer, berühren. Ein schönes Dokument ist es auf jeden Fall. Für Fans von Live-Mitschnitten ist der Kauf zu empfehlen. Wer schon alles von Flamborough Head hat muss sich den Kauf nicht unbedingt antun. Neues entdeckt man hier nicht. Dafür sind die Songs auch zu sehr am Original gehalten.
Klaus Bornemann
© Progressive Newsletter 2008