CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)
Dreamscape - 5th season
(63:30, Massacre Records, 2007)
Die unsereinem vor dem ProgPower Europe 2007-Festival (vgl. Live Reviews; wo sie nicht zuletzt alle weiblichen Proggies offensichtlich schlicht im Sturm nehmen konnten ;-) noch unbekannten Dreamscape aus München haben auf ihrem fünften Langspieler eine wohlschmeckende Mixtur aus, sagen wir mal, Vanden Plas, Thessera und ganz frühen Sun Caged angesetzt. Wobei allerdings deutlich genug Eigenständigkeit übrig bleibt. Soweit die von "Voice-over"-Kommentaren verwanzte Promo dies preisgibt, bewegen sich beispielsweise "Fed up with" und "Boderline" mehr im 'Dream Theater-Midtempo-Heavy-Rhythm- Guitar-Sperrfeuer'-Spektrum, wohingegen sich das von Pseudo-Sitar-Klängen eingeleitete Titelstück einer richtigen Orgel (neben vielen - m. E. auf dieser CD zu vielen - Fieps-Keyboards) rühmen kann. Während "Somebody" leider etwas verplätschert und "Phenonemon" sogar AOR-Prog zelebriert, folgt nun gleich die absolute Lieblingsjahreszeit: "Different" ist halt eine dieser Kompositionen, wie sie die letzte Pagan's Mind auch aufweist. Die man - einmal gehört - auf absehbare Zeit nicht wieder loswird. Einfach phantastisch ist hier Mischa Mangs Sangesleistung. Auch "Point Zero" mit seinem zunächst süß singenden Gitarrenthema von Wolfgang Kerinis, das dann aber kräftigst zubeißt, erscheint als deutliches Kaufargument.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2008