CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)

Claudio Cordero - Enlace
(54:22, Mylodon / Musea, 2007)

Der chilenische Gitarrenmagier Claudio Cordero legt mit dieser CD seit dem Mitwirken bei Bands wie Matraz, Cast oder Oxygene 8 seine erste Soloveröffentlichung vor. Er hat sich für diese Produktion über zwei Jahre Zeit gelassen und präsentiert hier auf 12 Songs zwischen 2 ½ und 7 Minuten Länge instrumentalen Fusion-Rock der anspruchsvollen Güte. Mit seinen hauptsächlichen drei Mitstreitern (zusätzlich gibt's noch zwei Gitarristen auf zwei Stücken) Jorge Garcia - Bass, Nicolas Rosenthal - Drums und Felipe Constanzo - Keyboards erschafft er rockorientierte Klangstrukturen, die bei mir nach dem ersten Lied starke Erinnerungen an Joe Satriani und Steve Morse aufkommen lassen. Das Gitarrenspiel von Herrn Cordero ist schnell, gefühlvoll und technisch auf hohem Niveau. Naturgemäß steht bei solchen Veröffentlichungen die Gitarre im Vordergrund, so dass die Begleitmusiker hauptsächlich für einen soliden Klangteppich verantwortlich sind. Das Charmante an dieser Veröffentlichung sind vier ruhig interpretierte Stücke, wobei auch die akustische Gitarre ertönt, und grundsätzlich melodische Klangstrukturen, die der Scheibe die nötige Würze zum Weiterhören geben. Exemplarisch sei hier das 4 ½-minütige "Atardecer" genannt, das fast von Andreas Vollenweider oder Pat Metheny stammen könnte. Ansonsten geht es in acht Stücken schon rockig-gitarrenorientiert zur Sache, so dass sich hier auch gewisse Wiederholungseffekte einstellen. Gitarrenfreaks werden bestimmt ihre Freude haben und der normale Fusionrock Freund sollte sich mal eine Hörprobe bei "myspace.com/claudiocordero" gönnen. Viel Spaß!

Wolfram Ehrhardt



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