CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)

Ashore - Glamorous hereafter
(30:33, Yeotone, ,2007)

Spätestens seit Tool bzw. The Mars Volta verschwimmen die Grenzen zwischen Alternative und Progressive Rock immer mehr. Überhaupt ist es erstaunlich, wie es inzwischen bei jüngeren Bands immer mehr "in" ist, mit schrägen und sperrigen Rhythmen auf das Publikum loszugehen, dabei aber trotzdem modern und zeitgemäß zu klingen und eben nicht nur im Retro Sumpf der 70er zu wildern. Ashore, 2003 aus der Taufe gehoben und aus der Umgebung von Baden-Baden stammend, stellten Mitte September ihr CD Debüt im Substage in Karlsruhe vor. Und auch sie kümmern sich nicht um irgendwelche offensichtlichen Schubladen, denn hier wird sowohl mit melodischer Atmosphäre, sanften, wie harten Gitarren, wie aber auch elektronischen Sounds und auch progressiven Elementen gearbeitet, das Ganze jedoch in aktuelle Strömungen verpackt. Die drei Studiotitel, eine Live-, sowie Unplugged Nummer offenbaren ein sehr vielseitiges Repertoire, das zwar eindeutig auf die Kraft der Gitarre setzt, aber dennoch ebenso Raum und Zeit für atmosphärische Ausschmückungen lässt. So beeindruckt die Band auf der einen Seite mit mächtig viel Power und wuchtigen Riffs, lässt es aber auf der anderen Seite im Unplugged Stück "Miss Music" schon fast bar-jazzig ausklingen. Hier gibt's auch keine Songs im 3-4 Minuten Format, sondern Raum für Songentwicklung und Dynamikwechsel. Ein hoffnungsvolles erstes Statement.

Kristian Selm



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