CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)

Taipuva Luotisuora - II
(44:21, Privatpressung, 2006)

Seit 2002 bestehen Taipuva Luotisuora, wobei sie mit "II" ihre zweites (wer hätte es auch geahnt anhand des Titels) Album vorlegen. Als Vergleiche werden immer wieder Ozric Tentacles bzw. Hidria Spacefolk angeführt, doch sind die musikalischen Hauptanliegen der fünfköpfigen Band aus Finnland keineswegs nur im instrumentalen, modernen Space Rock zu finden, vielmehr gelingt den Skandinaviern ein durchaus interessanter Mix aus härterem Prog, Space Rock, Psychedelic, Folk, sowie modernem Alternative Rock. Vor allem die sachte Hinzunahme von Streich- und Blasinstrumenten (Violine, Cello, Flöte), sowie die stilistisch übergreifende Sichtweise sorgen für einen sehr eigenständigen Sound. In erster Linie sind Taipuva Luotisuora jedoch eine gut abgehende Rockband, denn vor allem Rockgroove und kernige Gitarre geben die Richtung vor. Doch die inhaltlichen Ausschmückungen sind vielfältig, was für einen insgesamt sehr farbigen Gesamtsound sorgt, der jedoch keineswegs zu überladen, sondern sehr homogen daherkommt. Zwischen den stimmungsvollen, atmosphärischen Rocknummern mit Gesang und Tritt-in-den-Hintern Attitüde finden sich jedoch auch immer wieder rein instrumentale, elektronisch geprägte Space Rock Nummern, die eben für den oben angesprochenen Vergleich zuständig sind. Auch sind die Jungs von den Sounds her keineswegs in der Vergangenheit hängen geblieben und sorgen vor allem schon fast prog-metallische Riffs für richtige Power. Dennoch ist immer wieder Platz für ruhige Zwischentöne, ist ebenso der kompositorische Ansatz mehr auf den Song denn auf lange, verschachtelte Passagen zugeschnitten. Interessant und gut gemacht und vor allem sorgt der richtige Mix hier für die gelungene Abwechslung.

Kristian Selm



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