CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)

Ra - Wake
(56:32, Cyclops, 2007)

Ra ist so etwas wie die heimliche "Supergroup" von Musikern, die beim britischen Label Cyclops seit einiger Zeit unter Vertrag sind. Supergroup in Anführungszeichen, denn nur wirklich absolute Insider werden die beiden Künstler Rob Andrews oder Steve Hillman kennen, die sich hier zusammen mit zwei anderen Mitstreitern, sowie Gastgeiger Phil Morgan zur Formation Ra zusammengeschlossen haben. Die rein instrumentale Musik ist laut Presseinfo vom Plattenlabel in der Tradition von Focus und Steve Hackett angelegt, kurz und schlicht kann man das Ganze auch als songfokusierten Retro Prog ohne Gesang bezeichnen. Das Quartett setzt nicht auf zu ausschweifende bzw. ausladende Longsongs, sondern vielmehr geht es überwiegend geradeheraus auf den Punkt gebracht zur Sache. Mitunter darf es durchaus eine Spur komplexer sein, die Songs bleiben jedoch im 3-5 minütigen Bereich angesiedelt. Dominiert wird das solistische Schaffenswerk von Ra abwechselnd von Hammond Orgel und Keyboards (u.a. diverse Mellotronsounds), die sich die melodische Führungsarbeit teilen, während die Gitarre sich zum Großteil auf die unterschwellige Begleitung beschränkt. Aufgrund der Songlänge deutet sich schon an, dass es nicht unbedingt ultrakomplex zur Sache geht, sondern eher prog-rockig solide. Mal flotter, mal im Mid Tempo Bereich angesiedelt, wird hier geschmackssicher in der Retrotrommel rumgerührt. Zwar geben sich Ra wirklich Mühe, die insgesamt 14 Songs recht unterschiedlich zu gestalten, doch auf Dauer schleichen sich eben doch Ähnlichkeiten und gewisse Verschleißerscheinungen ein. Liegt vielleicht auch daran, dass wenn man einmal eine ansprechende Idee für einen Song gefunden hat, sprich ein Riff oder eine Melodielinie, dieses Element sich einfach zu oft wiederholt. So wirkt dieses sicherlich gut gedachte Album einfach auf Dauer zu eintönig und hat sich musikalisch recht schnell aufgebraucht.

Kristian Selm



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