CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
Knight Area - Under a new sign
(55:25, The Laser's Edge, 2007)
Es ist kein schlechtes Album, das Knight Area nachlegen. Aber auch keines, das die Prog-Welt in irgendeiner Form noch brauchen würde. Mag sein, dass für sie relevante Bands wie Arena, IQ, Pallas, Jadis, Pendragon einst wichtig waren. Denn schon auf der vergangenen CD "The sun also rises" (Kritik im PNL-Nr. 48) klangen Knight Area wie eine Abschrift aller oben genannten Bands der 80er und 90er gleichzeitig. Auch dieses Mal erschöpft sich die Gruppe wieder darin, ohne Zorn und Skrupel zurückzublicken. Sowie uns mancher Song vernichtend vor die Ohren führt, dass das musikalische Potenzial mit persönlicher Note um die beiden Brüder Gerben und Joop Klazinga doch sehr begrenzt ist. Das klingt dann oftmals nach Pseudo-Neoprog, der zum Teil auch etwas kitschig wirkt. Vielleicht könnten da ein paar Kreativ-Köpfe oder größere Namen im Line-Up Abhilfe schaffen. Aber immerhin: die meisten der sieben Songs erschließen sich bereits nach einmaligem Hören; die Scheibe ist sehr druckvoll produziert; das viel zu melodische Keyboard-Geknödel vom Vorgänger wird durch mehr Rockelemente in Form von fetten Gitarrenklampfen (vergl. zu Arenas "Pepperīs Ghost") oder mit leicht gefrickelten Retroprog-Passagen bereichert, was insgesamt für mehr Abwechslung sorgt. Dennoch stehen die Keyboards für meinen Geschmack immer noch zu weit im Vordergrund und werden zudem ohne die nötige Weiterentwicklung gespielt. Somit ist "Under a new sign" ein Album, dem einfach die nötige Ausstrahlungskraft und Originalität fehlt, um länger im Ohr haften zu bleiben.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2007