CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
Hidria Spacefolk - Live at Heart (Burg Herzberg Festival)
(65:18, Inakustik, 2007)
Die finnischen Space Rocker passen zum Herzberg Festival einfach wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Ihr freakiger Space Rock mit der entsprechenden Lightshow ist einfach wie gemacht für die legendären Nachtgigs auf dem Hippiefestival, weswegen ihr Auftritt im letzten Jahr gegen 2 Uhr nachts somit keinesfalls seine Wirkung verfehlte. Dabei ist es letztendlich fast egal, dass vier der sechs Stücke vom 2007er Werk "Symetria" stammen und diese somit zu jenem Zeitpunkt unveröffentlicht waren, denn auf dem Herzberg Festival geht es einfach um die einmalige Stimmung, das friedliche Miteinander der unterschiedlichsten Altersschichten und Einstellungen - ob nun Hippie oder nicht. Der etwas mehr als einstündige Livemitschnitt lässt somit einen angenehmen Space Rock Fluss entstehen, der sich sowohl auf die Gründungsväter Hawkwind beruft, aber sich genauso mit aktuelleren Einflüssen an Ozric Tentacles orientiert. Dennoch sind Hidria Spacefolk keinesfalls ein Plagiat, denn die ganz eigene Note entsteht zum einen durch die doppelte Gitarrenbreitseite, wie zum anderen das rein instrumental spielende finnische Quartett auf einen wunderbaren Retrosound baut. Das Livehappening setzt dabei vor allem auf die hypnotische Kraft von langsamer Songentwicklung, die improvisativen Veränderungen zum Ursprungsmaterial, wobei Hidria Spacefolk ebenfalls relativ viele Ecken und Kanten für eine reine Space Rock Band einstreuen, was dem Space Rock Made in Finnland doch eine ganz eigene unverwechselbare Note verleiht. Deswegen: einfach einsteigen und voll Begeisterung mitfliegen durch die unendlichen Weiten des Raumes.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007