CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
Hexatonica - Formas
(74:20, Privatpressung, 2006)
"Hexatonica ist eine Progressive Rock Band, die von Bands wie Yes, Pink Floyd, Dream Theater, Symphony X, Emerson Lake and Palmer, King Crimson, Gentle Giant, Arena und Liquid Tension Experiment beeinflusst ist. Daneben finden sich aber auch klassische Einflüsse von Mussorgsky, Stravinsky, Dvorak, Bartok und Holst." Puh, wurde jetzt auch wirklich kein Name vergessen? Es mutet mitunter schon etwas bizarr an, wenn eine Band ihre Einflüsse beschreibt und gleich eine ganze Litanei an bekannten Namen in den Raum wirft. Einflüsse sind ja eine Sache, aber was spiegelt sich denn nun wirklich in der Musik von Hexatonica wider? Für eine Band aus Südamerika, respektive Argentinien, findet man zuerst einmal recht wenige landestypische Einflüsse. Ganz grob gesprochen bekommt man auf dem namenlosen Debüt einen bombastischen, durchaus melodischen Mix aus modernem Progressive Rock und technisch nicht überfrachtetem Prog Metal geboten. Die Instrumentalisten lassen es zwar gerne mal krachen, verlieren aber dennoch die harmonische Komponente bzw. die innere Logik nicht aus den Augen. Wie bei so vielen inzwischen aktiven Bands ist das handwerklich recht ansprechend gestaltet, die Arrangements haben gehobenes Niveau, verfügen ebenfalls über ruhige Zwischentöne: dennoch so richtig vom Hocker haut diese Interpretation eben doch nicht, da man das Gebotene in ähnlicher Form bereits zu oft gehört hat. Richtig interessant wird es vor allem dann, wenn mal für ein paar Augenblicke Anden-Flair mit gesampelter Panflöte aufkommt oder in "Cartones" einfach diverse Titelmelodien aus TV Serien (z.B. "Alf", "McGyver") aufgepeppt werden und man eben nicht nur allseits Bekanntes auf die Lauscher bekommt. Kurz und gut: ordentlich, brauchbar, aber nicht essentiell.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007