CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)

FiDO - FiDO plays Zappa
(74:27, Privatpressung, 2007)

Die Musik von Frank Zappa übt auch noch lange nach seinem Tod ihre unbestreitbare Faszination aus. Nicht nur, dass sein Sohn Dweezil teilweise zusammen mit ehemaligen Mitstreitern seines Vaters derzeit als "Zappa plays Zappa" die Musik wiederaufleben lässt, auch die Zappanale in Bad Doberan beruft sich seit vielen Jahren als mehrtägiges Open Air Festival in einer etwas freieren Interpretation auf dessen musikalische Hinterlassenschaft. Aus der Schweiz kommt nun das 10-köpifgen Musikerensemble FiDO, die ebenso ihre ganz eigene Achterbahn durch den vertrackten und irrwitzigen Musikkosmos von Frank Zappa wagen. Auch wenn das Repertoire von den Mothers Of Invention bis hin zu neuerem Material Zappas reicht, so setzt man doch vor allem auf die 70er Jazz Rockschiene. Als Auflockerungen gibt es dazwischen immer wieder freakige und humorige Nummern ("Take your clothes off when you dance" oder "What's the ugliest part of your body"), mit denen sich die Musiker recht augenzwinkernd selbst auf die Schippe nehmen. Logischerweise macht einen Großteil dieses Albums natürlich jede Menge bekannter Klassiker wie "Inca Roads", "Sofa #2", "Camarillo Brillo" oder "Zomby Woof" aus, die zwar in der Grundstruktur den Originalen angelehnt sind, aber dennoch ihre ganz eigene Note verliehen bekommen. Logischerweise ist es etwas unfair, hier den Vergleich zu den Einspielungen der jeweiligen Zappa Formationen anzuführen, doch FiDO gehen konsequent ihren eigenen Weg, so dass das Material zwar etwas an inhaltlicher Schärfe verliert, aber im Gesamteindruck und dabei besonders im zweiten Teil des Albums durchaus zu gefallen und hier absolut zu begeistern weiß. Die CD ist übrigens als Luxus-Ausgabe erhältlich (siehe auch Coverbild) und zwar mit Sofastoff überzeugen und zudem streng limitiert.

Kristian Selm



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